27.07.2020

 

Schweizermeisterschaften Gränichen

 

Für alle ist diese Saison sehr speziell. Die Vorbereitung, die Unsicherheit ob deine Arbeit auch in die richtige Richtung ging, dann aber auch der Event selbst. Findet er statt und unter welchen Bedingungen. Auch die Vorbereitung findet nicht wie gewohnt statt. Aufgrund der Schutzkonzepte ist eine Anreise an den Tagen zuvor nicht erwünscht und auch die Streckenbesichtigung mit einem kurzen Zeitfenster am Renntag sehr eingeschränkt. Aber es bringt auch etwas Ruhe in den Ablauf. Ich habe jedoch das Gefühl, dass ich in den ersten 2 Runden im Rennen dann immer etwas Mühe habe den Flow in den technischen Passagen zu finden.

 

Auch wenn ich mir in der unsicheren und sehr schnell wechselnden Zeit nicht mehr allzu viele Gedanken über Planung und Ziele gemacht habe, habe ich sehr intensiv an meinen Schwächen gearbeitet. Stehst mit der Motivation und dem Ziel bereit zu sein wenn wir die Saison neu starten.

 

Das dritte Rennen der Saison und schon die Schweizermeisterschaften. Ich hatte ein 3-Tages Rennen, ein Cross Country mit einem speziellen Charakter (ein langer Aufstieg und ein Downhill) und dazwischen eine Woche in der ich nicht trainieren konnte aufgrund der Dehydrierung. Klar waren immer noch Zweifel da. Die Strecke in Gränichen hatte einen ganz anderen Charakter als die Wettkämpfe die Woche zuvor. Aber ich ging sehr gelassen und offen mit einem gewissen Respekt an den Start. Die Meisterschaften sind immer sehr speziell.

 

Somit ist eigentlich ein sehr schneller Start garantiert. Ich brachte in der ersten Rundenhälfte aus irgendeinem Grund die Kraft nicht auf den Boden und musste mich um den 20. Platz einreihen. Schnell fand ich aber meine nötige Spannung und den Rhythmus auf der sehr explosiven Strecke und konnte bis Ende der dritten Runde auf den 4. Platz vorfahren. Ich kam bis auf 30 sek. an die Spitzengruppe heran. Von diesem Zeitpunkt an war es für mich ein Zeitfahren. Die wenigen Sekunden nach vorne motivierten mich aber liessen mich auch immer wieder Fehler machen. Es was etwas zermürbend. Ich kam nicht näher und so musste ich in der letzten Runde einsehen, dass ich dieses Jahr ohne Medaille nach Hause fahren musste.

 

Für mich ist es jedoch ein weiterer Schritt nach vorne und eine persönliche Bestätigung, dass ich in der offenen Zeit viel richtig gemacht habe.

 

Der nächste Halt wird in Frankreich sein beim 5-tägigen Etappenrennen Trans Maurienne. Anschliessend werde ich ins Höhentrainingslager ins Engadin reisen und werde meine Zeit in der Bever Lodge nutzen, um mich für die Höhenpunkte mit Weltcup sowie die Cross Country und Marathon WM vorzubereiten.